Freiheit

Was haben „Ehe für alle“, Gender-Ideologie, Transhumanismus, die Ideologie der Menschenrechte, die Zwangsvorstellung vom Wirtschaftswachstum gemeinsam? Die subjektive freie Wahl des Individuums, das sich selbst verwirklichen können muss, unabhängig von der Gesellschaft oder ihr wenigstens übergeordnet. Das Individuum, frei von jedem kulturellen Kontext, frei von geschichtlichen Bedingungen, seiner Herkunft und der Bindung an einen Ort ist Anfang und Zweck. Die Freiheit ist demgemäß die Befreiung des einzelnen, von allem, was ihn übersteigt. Anders-Sein, Abgrenzung ist das Gebot in Verkennung dessen, was Autonomie ist: Die Fähigkeit, von sich aus zu denken und zu handeln. Verkannt wird auch die Tatsache, dass ich nicht frei sein kann, wenn die Gesellschaft, der ich angehöre, es nicht ist. Sie definiert sich als die Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzuhaben. Freiheit, wie auch Umwelt, ist keine reine Idee, keine Abstraktion.

Inwiefern ist unser freies Denken und Handeln bedroht? Ein paar Punkte:

Die permanente Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts, beschleunigt noch durch die 68er Kulturrevolution mit der Diskreditierung von traditioneller Autorität jeder Art und dem damit verbunden Verlust von Verbindlichkeit. Man kennt vor allem Rechte, weniger Pflichten.

Meinungsfreiheit: Die häufige Verbreitung woker Ideologie in den Leitmedien mit entsprechender Themen- und Wortwahl, manchmal auch mit Sprachzensur im Namen der polit. Korrektheit, die uns verbieten will, bestimmte Dinge zu sagen, damit wir schon nicht das vermeintlich Falsche denken. Folgen davon sind Denunziantentum und „Cancel Culture“ sowie die Angst, die eigene Meinung überhaupt nur zu sagen.

Bargeldabschaffung: Der angeblichen Erleichterung des Zahlvorgangs stehen Kontrollmöglichkeiten des Zahlers bis hin zur Sperrung der Karte gegenüber.

„Globalisierung“: Ihre Schattenseiten sind mittlerweile unübersehbar. Auch die Privatisierungen haben sich nicht überall als Segen erwiesen. Konzentriertes Kapital stellt eine eigene Macht dar, die Finanzspekulationen fördert, zum Nachteil produktiver Investitionen. Die Beseitigung nationaler Hindernisse in einem zu vereinheitlichenden Wirtschaftsraum, die sich vor Großunternehmen und anlagesuchendem Kapital aufbauen, sorgt für Sozialabbau wie Deregulierungs- oder Flexibilisierungsmaßnahmen, wie Aufweichung des Kündigungsschutzes, Lohnabbau und die Beschneidung gewerkschaftlicher Rechte.

Diese Zustände sind nicht Ergebnis einer schicksalhaften Entwicklung und können politisch mittel- und langfristig wieder geändert werden.

Dazu muss die Politik wieder Vorrang vor der Wirtschaft bekommen, d.h. sich um die Angelegenheiten eines Gemeinwesens kümmern. Ein Paradigmenwechsel weg von neoliberaler Politik und Ideologie hin zu einem starken Gemeinwesen basierend auf dem Subsidiaritätsprinzip mit vernünftigen sozialen-wirtschaftlichen Strukturen ist ein gutes Ziel.